Wo die Fäden zusammenlaufen

Interview mit Fr. Dr. Wettstein (Foto: Kai-Uwe Piazzi)

Frau Dr. Wettstein, Sie sind stellvertretende Geschäftsführerin vom Zawiw und maßgeblich für die Planung und Durchführung der diesjährigen Herbstakademie verantwortlich.

Wie war für Sie der erste Tag?

Es war der allererste Tag der Akademiewoche, die ich hauptverantwortlich koordiniert habe. Ich bin sehr ruhig und mit viel Zuversicht in den Tag gegangen, weil ich wusste, dass ich die Unterstützung eines sehr gut eingespielten Teams habe. Für mich war es ein sehr guter Tag, an dem alles wie geplant verlief.

Sind Sie mit der Resonanz, also der Anzahl der Anmeldungen, zufrieden?

Ja, sehr. 400 ist eine magische Hürde. Diese haben wir mit 480 Anmeldungen weit überschritten.

Ich habe darüber hinaus viele positive Rückmeldungen von Teilnehmern bekommen, die sich gefreut haben, dass Humboldt der Mittelpunkt der Tagung ist.

Was ist der beliebteste Arbeitskreis in dieser Woche?

Spitzenreiter bei den Wünschen war „Der Brexit und seine Folgen“ gefolgt von „Energiespeicherung und Elektromobilität“. Auf dem dritten Platz folgte „Der Mensch in seiner Umwelt“; also alles aktuelle Themen.

Und das beliebteste Mittwochsangebot?

Das war die Nr. 2: „Aktive Enkel – ein Einblick in angewandte Lernforschung“. Auf den nächsten Plätzen folgten „Wohlstand, Gemeinwohl und Ökonomie“ und „Der digitale Nachlass

Alexander von Humboldt im Jahr 2019 die Akademiewochen zu widmen liegt nahe, weil er ein berühmter Naturforscher war und es im botanischen Garten viele Bezüge zu Humboldt gibt.

Wer legt normalerweise das Thema der Akademiewochen fest?

Dieses Jahr hat sich der Verband Botanischer Gärten Alexander von Humboldt zum Thema gemacht. Dem haben wir uns angeschlossen. Wir freuen uns über die hervorragende Kooperation mit dem Team des Botanischen Gartens.

Grundsätzlich fließen bei der Ideenfindung Vorschläge aus den Evaluationsbögen der Teilnehmenden der Akademiewochen ein.

Außerdem sollen es gesellschaftlich relevante Themen sein. Letztendlich entscheidet die Geschäftsführung des ZAWiW im Einvernehmen mit dem Vorstand. Berücksichtigt wird dabei auch, ob wir Schwerpunkte aus der Uni heraus setzen können.

Ist es schwer, Referenten zu gewinnen?

Ich bin immer wieder erstaunt, wie kollegial Anfragen aufgennommen werden. Die Referenten finden es spannend, an einem solchen, für sie neuen Format wie der Akademiewoche, teilzunehmen.

Frau Dr. Wettstein, Sie haben in Biologie promoviert; gehört der Biologie noch immer ihre Leidenschaft und was verbindet Sie mit Alexander von Humboldt?

Während meines Studiums habe ich mich mit den Grundlagen der Molekularbiologie beschäftigt. Damals war Laborarbeit meine Leidenschaft und ich war sehr fokussiert auf Details; Humboldt ist mir dabei nie begegnet.

Heute bin ich davon weit entfernt. Ich schaue in meiner Naturverbundenheit mehr auf das Ganze und die Zusammenhänge. So fühle mich Humboldt sehr verbunden.

Wie werden Sie sich nach der Akademiewoche mit den zahlreichen Überstunden erholen?

Ich werde zunächst meinen Sommerurlaub in der Eifel verbringen; auch in Anbetracht meines CO2-Fußabdrucks nicht fliegen. So muss ich auch nicht befürchten, irgendwie heimgeholt zu werden, wenn die Fluglinie Pleite geht.

Und übrigens gilt: Nach der Akademie ist vor der Akademie.

Frau Dr. Wettstein, vielen Dank für das Gespräch.

1 Kommentar

  1. Liebe Annette,
    du hast die Sache toll gemacht. Herzlichen Glückwunsch. Erwin hat eine prima Nachfolgerin.
    Wolfgang

Kommentare sind deaktiviert.