erzählt von Manfred Geier, Germanist und Publizist
90 Jahre alt wurde Alexander von Humboldt – ein langes Leben, das sich durch drei Entwicklungsphasen charakterisieren lässt, wie Manfred Geier ausführte.
Den Schwerpunkt seines Vortrags legte er auf die Kindheits- und Jugendjahre, denn diese waren prägend für Alexanders ganzes Leben. Nach dem frühen Tod des Vaters blieb seinem Bruder Wilhelm und ihm nur die gefühlskalte, bindungsunfähige Mutter. Materiell zwar gut gestellt, fehlte ihnen jedoch familiäre Geborgenheit und ein Freundeskreis, denn sie wurden in der Abgeschiedenheit des Tegeler Schlosses von Hauslehrern unterrichtet. Auf sich selbst gestellt suchten die Brüder Orientierung, entwickelten eigene Interessen und folgten dabei ihren Neigungen. Während der ältere, Wilhelm, sich in die Welt der Bücher vertiefte, zog es Alexander raus in die reale Welt, die er zu erforschen begann.
Inspiriert von dem Naturforscher und Weltumsegler Georg Forster und dessen dreibändigem Werk Ansichten vom Niederrhein begann er seine Naturbeobachtungen und -beschreibungen zunächst in seinem regionalen Umfeld. Ab 1789 unternimmt er verschiedene Forschungsreisen, deren bedeutendste seine fünfjährige Südamerika-Expedition ist. Seinen vielseitigen Interessen entsprechend untersucht und beschreibt er zahlreiche Naturphänomene unter dem Blickwinkel einer holistischen Betrachtungsweise. Sein umfassendes Werk endet mit einer Beschreibung des „Kosmos“.
Sehr ausführlich und eindrücklich, wie es sich hier gar nicht wiedergeben lässt, beschrieb Manfred Geier die Persönlichkeit und den Werdegang von Alexander von Humboldt. Es war ein sehr interessanter, sehr anschaulich und frei vorgetragener Beitrag.