Rechtzeitig aufräumen

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Der Workshop „Digitaler Nachlass“ erreichte die Top 3 der beliebtesten Mittwochsangebote.

Allem Anschein nach wird dieses Thema zunehmend aktuell: Ein den digitalen Medien gegenüber aufgeschlossener Mensch stirbt. Auf seine Hinterbliebenen kommt die Herkulesarbeit zu, sämtliche mit einem Passwort geschützten Geräte in Betrieb zu halten oder zu veräußern. Das sind nicht nur PC oder Tabloid, sondern oft die Heizung oder vielleicht schon die mit Sensor oder Zahlenkombi zu öffnende Wohnungstür.  Passwortgeschützt ist die Software vom E-Mail Account, das Online-Banking über diverse Online-Zahlmittel, das Facebook- oder das Google Konto und die vielen Internet-Verträge, die sich ansammeln und gekündigt werden müssen. Was passiert, wenn diese Passwörter nicht auffindbar sind?

Seit fünf Jahren sensibilisiert

Der Arbeitskreis Media beim ZAWiW hat sich bereits etwa fünf Jahre mit dem Problem befasst. Dr. Wolfgang Doster vom Arbeitskreis führte die interessierten Zuhörer in die Problematik ein: „Jetzt haben Sie noch Zeit, sich weitere Gedanken über Ihren digitalen Nachlass zu machen.“  
Als dann die umfangreiche, vom Arbeitskreis erstellte Handreichung durchgearbeitet wurde, war allen klar, dass der digitale Nachlass wesentlich größer ist, als man so unbeschwert vorher angenommen hatte. Höchstwahrscheinlich wird er noch wachsen, vor allem, weil die durchs Smartphone gesteuerten Erleichterungen im Haushalt für Senioren angenehm und oft auch notwendig sind.

Mit Hilfe der Handreichung Daten erfassen und sichern

Welche Daten habe ich wo gespeichert und was soll damit geschehen? Es wird für alle Sensibilisierten eine umfangreiche Aufgabe, mit Hilfe der Handreichung sämtliche Adressen im Browser, die Benutzernamen und Passwörter zu erfassen – und sie anschließend zu sichern. Ganz sicher ist, dass sie auch regelmäßig auf Vollständigkeit und Aktualität überprüft werden müssen, damit es der Nachlassverwalter leichter hat.

Wer soll den digitalen Nachlass verwalten?

Denn angesichts der großen Aufgabe ist klar, dass nicht jeder einen digitalen Nachlass verwalten kann. Viele Hinterbliebene wären damit überfordert. Man braucht eine Person des Vertrauens, die auch mit dem PC und dem Internet vertraut ist. Und ganz wichtig ist, dass diese Person zustimmt, dieses Amt zu übernehmen, und weiß, wo sie die erstellten Unterlagen findet. Sie erhält eine Vollmacht, die über den Tod hinaus gilt. Darüber sollte man die eigene Familie informieren, damit Missverständnisse und Schwierigkeiten gar nicht erst aufkommen..

Musterformulare und weitere Unterlagen

Beim AK Media am ZAWiW kann diese Handreichung heruntergeladen werden:

https://media.forschendes-lernen.de/wp-content/uploads/sites/7/2019/09/Digitaler-Nachlass-HA-2019.pdf

Sie enthält zahlreiche Links, unter anderem auch eine Muster-Vollmacht zum digitalen Nachlass.