„Schon deshalb hat es sich gelohnt zu kommen“
Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Seniorentags 2.4.25

„Schon deshalb hat es sich gelohnt zu kommen“, so äußerte sich die Bundesministerin Lisa Paus über den Chor „Heaven can Wait“. Siebzig Jahre muss man mindestens alt sein, um in diesem Hamburger Chor mitzusingen. Mit ihren Liedern sorgten die Sängerinnen und Sänger für eine mitreißende Stimmung bei der Eröffnung des 14-Deutschen Seniorentags im Mannheimer Rosengarten, einem feudalen Gebäude von 1903. Mit 2000 Besuchern war der Mozartsaal voll besetzt. Die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, die VertreterInnen der 122 Mitgliedsverbände aus 16 europäischen Ländern und alle Anwesenden. Sie wies darauf hin, dass gerade die krisenerprobten Älteren befähigt seien bei Lösungen in den heutigen unsicheren Zeiten mitzuwirken und vor eventuell unsinnigen Ängsten zu schützen. Auch die Demokratie helfe beim Umgang mit Krisen.

Dann sprach Christian Specht, der sehr engagierte Oberbürgermeister Mannheims. Aktive Seniorenpolitik solle eine Herzensangelegenheit der Kommunen sein. Es ginge darum die Belange und Bedarfe der alten Menschen im Blick zu haben, Vereinsamung zu vermeiden, eine soziale Infrastruktur und ein aufsuchendes Pflegemanagement zu installieren.
Als nächste sprach Lisa Paus, die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie ging auf das Motto des Seniorentags ein „worauf es ankommt“. Es komme auf gutes Altwerden in Deutschland an. Es komme auf sehr vieles an über Bildung, Gesundheit, Mobilität, Rente oder Wohnen. Ein Viertel der Bevölkerung bei uns sei älter als 65 Jahre. Die Menschen seien deutlich länger gesund, und das Alter insgesamt wiese heute eine große Vielfalt auf mit vielen Möglichkeiten. Aber weiterhin müssten Altersdiskriminierung und Altersarmut bekämpft werden. Frauen beziehen im Durchschnitt 900 € Rente, 440 € weniger als Männer! Das müsse sich ändern! Bei Altersdiskriminierung zum Beispiel am Arbeitsplatz oder bei Krediten könne man sich an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wenden. Auch auf die zunehmende Einsamkeit, die mit Armut und Scham zu tun hat, ging die Ministerin ein. Eine Möglichkeit dagegen sei die digitale Vernetzung und Teilhabe der Menschen. Um dies voranzubringen wurde der DigitalPaktAlter ins Leben gerufen. Frau Paus lobte das große Engagement der Menschen in Deutschland allgemein. Insgasamt seien das 29 Millionen, die damit die Gesellschaft stärken und den demoktratischen Zusammenhalt fördern.
Als letzter Redner ergriff Manne Lucha, der baden-württembergische Minister für Soziales, Gesundheit und Integration das Wort. Für ihn ist Älterwerden eine Gnade. Baden-Württemberg sei das 1. Bundesland in dem Männer durchschnittlich über 80 Jahre alt werden.. Politik müsse Teilhabe für alle ermöglichen. Bei der Pflege sollten Pflege -Wohngemeinschaften finanziell gleichgestellt werden mit den übrigen Pflegeeinrichtungen, Generell gelte es immer die Gesamtpersönlichkeit eines Menschen zu sehen und nicht seinen gegenwärtigen Gesundheitszustand oder sein Alter.- Frau Gröner ließ die Veranstaltung ausklingen mit dem Wunsch an die neue Regierung endlich eine neue Pflegeversicherung ins Werk zu setzen. Zum Schluss gab´s nochmal schwungvolle Melodien vom Chor „Heaven can Wait“.