Martin Maleschka, Architekt und Fotograf aus Cottbus wurde 1982 in Eisenhüttenstadt geboren. Heute gibt es viele der Gebäude in denen er dort als Kind und Jugendlicher gelebt hat nicht mehr, sie wurden abgerissen, und er wurde heimatlos. „HeimatLos“ so nannte der Künstler auch eine Ausstellung mit der er anhand von Fotos vor und nach dem Abriss diesen Prozess dokumentierte.
Eisenhüttenstadt ist eine Stadt aus der Retorte. Sie wurden seit 1950 am Reißbrett entworfen, als erste sozialistische Planstadt auf deutschem Boden. Grund dafür war die Errichtung des Eisenhüttenkombinats mit sechs Hochöfen, von denen heute nur noch zwei in Betrieb sind. Ursprünglich für 30000 Einwohner gedacht, zählte die Stadt vor der Wende 53000 Einwohner mit kompletter Infrastruktur.
Von den beiden Gymnasien hat nur eins überlebt, bei jetzt nur noch 24641 Einwohnern (2019). Nach der Wende, mit dem Niedergang des Kombinats, verließen so viele Menschen die Stadt, dass man den vorhandenen Wohnraum durch Abriss vieler Plattenbauten reduzierte, um die Mietpreise zu stabilisieren. Eine Folge davon ist, dass die Mietpreise jetzt wieder so hoch sind, dass sich viele Menschen eine sanierte Wohnung nicht leisten können.
Wer nach der Wende Wohneigentum erwarb und renovierte, wurde beim Abriss der Häuser enteignet und finanziell nur unzureichend entschädigt. So erging es den Eltern des Referenten. Als positiv erwähnte Herr Maleschka, dass man in Eisenhüttenstadt versucht hat den Stadtkern als solchen zu erhalten und eher Gebäude am Rande des Zentrum abgerissen wurden.
Mit seinem Buch „DDR. Baubezogene Kunst. Kunst im öffentlichen Raum 1950 bis 1990“ dokumentiert der Autor Maleschka Bestand und verloren gegangene Architektur der DDR.