Vortrag von Andreas Altenhof, Mitglied des Direktoriums der Neuköllner Oper (28.8.2910 11:00-12:30 Uhr)
Die Berliner Theater sind mehrheitlich Sprechtheater. Aber in der berliner global village gibt es viele Narrative, die zu Wort kommen wollen. Die neue Gesellschaft ist faszinierend vielfältig und braucht Autoren, die ihre Probleme in den Mittelpunkt und auf die Bühne bringen.
Seit 1977 bietet die Neuköllner Oper ein Musiktheater an, das zeitgemäß, spannend und allgemein zugänglich sein soll.
Im Unterschied zur klassischen Oper kommen im Musiktheater Musik und Sprache collageartig zusammen und spiegeln sowohl das neue Berlin als auch die Traditionen und Geschichten der Herkunftsländer. Die Autoren erarbeiten die Themen zusammen mit den Schauspielern. Der Austausch findet auf Augenhöhe statt und alle künstlerischen Parameter kommen dabei auf den Prüfstand.
Als Beispiele für Produktionen der Neuköllner Oper seinen genannt:
2008: ein Mozart Singspiel mit dem Titel „Türkisch für Liebhaber“
2009: Ein Musikprojekt mit Schüler*innen der Rütli-Schule: „Geheime Orte“
2013: „Aida“ – ein griechisches Drama: Summit-Time in der EZB; das Stück wurde auch in Saloniki aufgeführt.
In Planung sind: „La Boheme“ mit Älteren und : „Drachenblut“ – Die Nibelungen im Osten. Wir dürfen gespannt sein.
Am Abend besuchten einige TN die Aufführung von „Casting Clara“ – ein Stück über das Leben von Clara Schumann, gespielt von sieben Frauen, die sieben Mal Clara und am Ende die sieben Kinder der großen Musikerin darstellten. Musikalisch wie auch darstellerisch war das Stück wunderbar, bezaubernd, sehr professionell. Die Inszenierung auf einer Blumenwiese war ohne Bruch und von höchster Anschaulichkeit. Die hohen Temperaturen konnten dem überaus intensiven Genuss nichts anhaben.